General Anzeiger Bonn
08. März, 2016
Musik auf dem historischen Klavier Gladkov undPashenko imBeethoven-Haus
In eine "Welt des dezenten Klanges" lud der Pianist Dmitry Gladkov die Zuhörer im vollbesetzte Kammermusiksaal ein. Zusammen mit Olga Pashchenko spielte er ein Konzert auf einem Hammerflügel, der mit dem voluminösen, fülligen Klang, wie man ihn von modernen Instrumenten kennt, so gar nichts gemein hat. Im Diskant klingt der Hammerflügels je nach Art des Anschlags fast wie ein Cembalo. Die erste Hälfte des Konzertes bestritt Gladkov mit kleineren Stücken: Beethovens Bagatellen op. 126, Franz Schuberts Moments musicaux op. 94 und Etüden von Stephen Heller. Gladkov führte die Eigenarten des Hammerflügels mit sensiblem Spiel vor: der Klang reicht von zartestem Säuseln bis hin zu einem markanten Forte,was Gladkov subtil einsetzte. In Olga Pashchenko Darbietung der Beethovenschen Waldstein Sonate,seine Fantasie op. 77 und Schuberts Wanderer-Fantasie gefiel vor allem ihr zielstrebiges,dramaturgisch aufgeladenes Spiel,das zwar mächtig Drive und Schneid hatte,die se
nsible Seite aber dennoch nicht vernachlässigte.
VON GUIDO KRAWINKEL
Dmitry Gladkov war 2013 Teilnehmer eines Meisterkurses unseres Ehrenmitgliedes Andreas Staier im Kammermusiksaal H.J. Abs des Beethoven-Hauses. Er fiel durch seine feinfühligen und musikalisch ausgefeilten Interpretationen von Werken Beethovens, Muzio Clementis und Johann Ladislaus Dusseks auf. Herr Gladkov hat sich später mehrfach an der Konzertreihe „Bonngasse 20: Musik wie zu Beethovens Zeit“ beteiligt, bei der nur ausgewiesene Fortepianisten zum Zuge kommen. Ich beobachte seine künstlerische Entwicklung seither mit Freude. Auch bei anderen Gelegenheiten hat Herr Gladkov eindrucksvoll bewiesen, dass er als Solist, aber auch als Kammermusiker den Werken, die er interpretiert, in besonderer Weise gerecht wird.
Michael Ladenburger
Leiter des Museums und Kustos der Sammlungen des Beethoven-Hauses Bonn
Ronald Brautigam:
I had the pleasure of working with Dmitry Gladkov in my piano class at the Hochschule für Musik in Basel, Switzerland.
I have been immensely impressed by his flawless technique and intelligent musicality, and am convinced that a wonderful musical career lies ahead of him.
Dmitry is one of those rare fortepianist
that can make the instrument sing.